Windkraft- und Photovoltaikanlagen haben im ersten Halbjahr 2025 zusammen über 100 TWh zur öffentlichen Nettostromerzeugung in Deutschland beigetragen. Wie aus der aktuellen Auswertung von Energy-Charts des Fraunhofer ISE hervorgeht, erzeugten Photovoltaikanlagen 40 TWh Strom – das entspricht einem Wachstum von 30 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum (30,7 TWh).
Absolute Nettostromerzeugung nach Energieträgern
Quelle: Fraunhofer ISE
Diese Grafik zeigt, dass Windkraft mit 60,3 TWh weiterhin die bedeutendste erneuerbare Energiequelle bleibt, obwohl die Erzeugung im Vergleich zu 2024 (73,4 TWh) gesunken ist. Solarenergie folgt mit 40 TWh, vor Biomasse (18,6 TWh) und Wasserkraft (8,9 TWh). Auf der Seite der fossilen Energieträger liegt Braunkohle mit 34,3 TWh vor Erdgas (27,9 TWh) und Steinkohle (14,8 TWh).
Trotz des Rückgangs bei der Windstromerzeugung konnten Photovoltaik und Wind zusammen wieder die Marke von 100 TWh überschreiten. Der Anteil der erneuerbaren Energien an der gesamten Nettostromerzeugung lag bei 60,9 %, was jedoch unter dem Vorjahreswert von 65,1 % liegt.
Entwicklung der öffentlichen Nettostromerzeugung in Deutschland seit 2002
Quelle: Fraunhofer ISE
Diese Langzeitgrafik zeigt den starken Aufwärtstrend der Stromerzeugung aus erneuerbaren Quellen in Deutschland. Besonders deutlich ist der Anstieg bei Wind onshore (hellgrün) und Photovoltaik (gelb), während Wasserkraft (blau) und Biomasse (grün) relativ stabil bleiben. Im Jahr 2025 ist bereits gut zu erkennen, dass Photovoltaik ihren Platz als tragende Säule im Energiemix weiter ausbaut.
Die Bedeutung von Solarstrom nimmt nicht nur in Deutschland, sondern in der gesamten EU weiter zu. Laut Energy-Charts stieg die gesamte Stromproduktion aus Wind und Sonne in der EU binnen Jahresfrist von 344,4 TWh auf 358,1 TWh.
Halbjährliche Entwicklung der Solarstromerzeugung in Deutschland
Quelle: Fraunhofer ISE
Die Balken zeigen den steilen Anstieg der Solarstromerzeugung in Deutschland seit 2015. Im ersten Halbjahr 2025 erreichte sie mit 134,5 TWh ein neues Rekordhoch. Damit hat sich die Produktion innerhalb von zehn Jahren fast verdreifacht. Dies verdeutlicht die zentrale Rolle, die Photovoltaik in der deutschen Energiewende spielt.
Auch europaweit zeigt sich ein klarer Trend zur Solarenergie:
- Frankreich: 15,1 TWh (Vorjahr: 11,3 TWh)
- Belgien: 5,6 TWh (Vorjahr: 4,1 TWh)
- Dänemark: 2,3 TWh (Vorjahr: 2,0 TWh)
- Polen: 10,3 TWh (Vorjahr: 8,8 TWh)
Stromhandel und Börsenpreise
Im ersten Halbjahr 2025 importierte Deutschland 7,7 TWh Strom – hauptsächlich aus Skandinavien, Frankreich, der Schweiz, Belgien und den Niederlanden. Die Importe waren oft günstiger als inländisch produzierter Strom aus Gas- oder Kohlekraftwerken. Die Exporte gingen insbesondere nach Österreich, Tschechien, Luxemburg und Polen.
Der durchschnittliche Börsenstrompreis stieg leicht auf 86,64 Euro/MWh, nach 67,94 Euro/MWh im ersten Halbjahr 2024. Hauptursachen waren die geringere Windstromproduktion zu Jahresbeginn, höhere Erdgaspreise sowie ein Anstieg der CO₂-Zertifikatskosten um 11 %. Besonders im Juni 2025 war der Preis mit 56,46 Euro/MWh niedrig – so tief wie zuletzt im Mai 2021.