Neue Batteriespeicher können das Stromnetz stabilisieren

Großspeicher gleichen Schwankungen von Solar- und Windstrom aus, senken Kosten und erhöhen die Versorgungssicherheit. Mit wachsendem Anteil erneuerbarer Energien steigt ihr Potenzial – entscheidend sind kluge Standorte und klare Rahmenbedingungen.

Die zunehmende Einspeisung von Strom aus Sonne und Wind führt zu erheblichen Schwankungen im Energiesystem. Phasen mit einem Überangebot – etwa bei starkem Wind oder intensiver Sonneneinstrahlung – wechseln sich mit Zeiten deutlicher Unterdeckung ab. Diese Volatilität spiegelt sich auch an den Strommärkten wider: von sehr niedrigen bis hin zu negativen Preisen. Großbatteriespeicher gelten als Schlüsseltechnologie, um dieses Ungleichgewicht auszugleichen. Sie können überschüssige Energie zwischenspeichern und bei Bedarf wieder abgeben.

Chancen und Herausforderungen

Damit Speicher systemdienlich wirken, sind sowohl die Standortwahl als auch die Betriebsweise entscheidend. Nur wenn Speicher dort installiert werden, wo Engpässe bestehen oder erneuerbare Energien besonders stark eingespeist werden, können sie zur Netzstabilisierung beitragen. Gleichzeitig braucht es einen klaren regulatorischen Rahmen, um Investitionen zu sichern und einen Betrieb im Sinne des Gesamtsystems zu gewährleisten.

Ein Vorteil von Batteriespeichern liegt zudem darin, dass auch gebrauchte Batterien – etwa aus Elektrofahrzeugen – weiter genutzt werden können. Obwohl sie für den mobilen Einsatz nicht mehr effizient genug sind, können sie stationär noch einen wichtigen Beitrag leisten.

Solarstrom und Marktpreise

Besonders deutlich wird die Rolle von Speichern beim Blick auf den Einfluss der Photovoltaik auf die Strompreise. Vor allem in den Mittagsstunden und an Wochenenden, wenn der Verbrauch geringer ist, kommt es zu Überkapazitäten im Netz. Dies führt regelmäßig zu sinkenden Preisen. Windenergie hat zwar ebenfalls Einfluss auf die Marktpreise, jedoch in geringerem Maße.

Konventionelle Kraftwerke decken weiterhin die Lastspitzen am Morgen und Abend ab, was in diesen Zeitfenstern zu höheren Marktpreisen führt. Batteriespeicher können hier durch geschicktes Laden und Entladen eine wichtige Rolle übernehmen: Sie nehmen Energie zu Zeiten niedriger Preise auf und speisen sie in Phasen hoher Nachfrage wieder ein. Dieses Modell eröffnet wirtschaftliche Chancen und kann zugleich die Grundlage für eine Vielzahl neuer Speicherprojekte bilden.

Standortwahl und Netzdienlichkeit

Damit Großspeicher jedoch nicht zu zusätzlichen Engpässen führen, muss die Standortwahl sorgfältig erfolgen. Relevant sind Faktoren wie der aktuelle Stand des Netzausbaus in der Region, die Nähe zu erneuerbaren Erzeugungsanlagen und die Verteilung der bestehenden Speicher. Eine einseitige Orientierung an Marktsignalen könnte dagegen bestehende Netzprobleme verschärfen.

Geeignete Regionen für den Speicherausbau

Im Netzgebiet von Tennet zeigt sich, dass kurzfristig vor allem Bayern, Hessen (außer Frankfurt) und der Süden Niedersachsens für den Bau von Großspeichern geeignet sind. Diese Regionen profitieren von einer starken solaren Erzeugung, während dort bisher vergleichsweise wenige Speicherprojekte umgesetzt wurden. Ein ungebremster Ausbau im Norden – etwa in Schleswig-Holstein – könnte dagegen ohne netzdienliche Steuerung zu Engpässen führen.

Langfristig wird eine gleichmäßige Verteilung von Speichern über alle Regionen hinweg angestrebt, um das volle Potenzial auszuschöpfen. Mit fortschreitendem Netzausbau verschiebt sich das geeignete Einsatzfeld zunehmend in Richtung Norden.

Marktpotenzial und Ausblick

Bereits heute liegen bei Tennet Anschlussanfragen für Batteriespeicher mit einer Leistung von rund 39 Gigawatt aus 115 Projekten vor. Im Szenariorahmen für den Netzentwicklungsplan 2045 wird sogar von einem Speicherpotenzial von bis zu 168 Gigawatt ausgegangen, davon bis zu 54,5 Gigawatt in Form von Großspeichern.

Diese Zahlen verdeutlichen das enorme Marktpotenzial, aber auch die Notwendigkeit, klare Rahmenbedingungen zu schaffen. Nur wenn Standortwahl und Betrieb konsequent netzdienlich ausgerichtet sind, können Speicher ihre volle Wirkung entfalten: Sie reduzieren teure Netzeingriffe, erhöhen die Systemsicherheit bei wachsendem Anteil erneuerbarer Energien und ermöglichen eine effiziente Dimensionierung des Netzausbaus.

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